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Solothurn Geschichte

    Römerzeit und Mittelalter

    Die Stadt Solothurn (Salodurum) war schon zur Römerzeit ein Knotenpunkt der grossen Heerstrassen Helvetiens. 888 kam das Gebiet des heutigen Kantons Solothurn an das Königreich Burgund und 1032 mit diesem an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Im Mittelalter lehnt sich ihre Geschichte an das im 10. Jahrhundert entstandene Chorherrenstift des heiligen Ursus an, das ursprünglich alle Hoheitsrechte mit Ausnahme des Blutbanns innehatte, von dem sich die Bürgerschaft aber allmählich emanzipierte. Nach dem Aussterben der Zähringer (1218), welche die Reichsvogtei besassen, wurde Solothurn reichsunmittelbar; 1295 schloss es mit Bern ein ewiges Bündnis und hatte 1318 eine Belagerung durch Herzog Leopold I. von Habsburg auszustehen, weil es Friedrich den Schönen nicht als König anerkannte. 1344 erwarb die Stadt Solothurn ihr erstes ausserstädtisches Territorium. Ein Versuch des verarmten Grafen Rudolf von Kyburg, sich der Stadt durch Verrat zu bemächtigen, wurde glücklich vereitelt (Solothurner Mordnacht, vom 10. zum 11. November 1382) und führte zu dem Kyburger Krieg, in welchem Bern und Solothurn das Grafenhaus vernichteten.

    Eintritt in die Eidgenossenschaft

    Als treuer Verbündeter Berns nahm Solothurn an den Schicksalen der Eidgenossen schon seit dem 14. Jahrhundert Anteil, wurde aber infolge des Widerstandes der ländlichen Kantone erst am 22. Dezember 1481 gleichzeitig mit Freiburg als elfter Stand in den Bund aufgenommen, nachdem es sich durch Kauf den grössten Teil des heutigen Kantons als Untertanenland erworben hatte.

    Gegenreformation

    Gegen die Reformation verhielt sich Solothurn eine Zeitlang schwankend, aber nach der Schlacht von Kappel waren die Katholiken im Begriff, die reformierte Minderheit mit den Waffen zu vernichten, als der katholische Schultheiss Niklaus Wengi sich vor die Mündung der Kanonen stellte. Durch dieses mutige Vorgehen wurde ein blutiger Zusammenstoss vermieden. Mit Ausnahme der reformierten Vogtei Bucheggberg, in der Bern die hohe Gerichtsbarkeit und Kirchenhohheit zukam, blieb Solothurn jedoch katholisch und schloss sich 1586 dem Borromäischen Bund an.

    Die Ambassadorenstadt

    Dagegen hielt es sich fern von dem Bunde der übrigen katholischen Orte mit Spanien (1587), vornehmlich aus Ergebenheit gegen Frankreich, dessen Ambassadoren Solothurn 1530 zu ihrer regelmässigen Residenz erwählt hatten. Aus ihrem glänzenden Hofhalt und den reichlich fliessenden französischen Gnadengeldern schöpfte die Stadt einen Wohlstand, den der Adel in höfischen Festlichkeiten zu entfalten liebte.

    Helvetik, Mediation und Restauration

    In Solothurn bildete sich ein erbliches Patriziat aus, dessen Regiment erst am 1. März 1798 mit dem Einrücken der Franzosen ein Ende nahm. Die Mediationsakte erhob 1803 Solothurn zu einem der sechs Direktorialkantone mit einer Repräsentativverfassung. Nach dem Einrücken der Österreicher bemächtigten sich die noch lebenden Mitglieder der alten patrizischen Räte in der Nacht vom 8. zum 9. Januar 1814 des Rathauses, erklärten sich für die rechtmässige Regierung und schlugen eine Erhebung der Landschaft mit bernischer Hilfe nieder. In der Folge wurde der Landschaft nur ein Drittel des Grossen Rats zugestanden.

    Verfassungskämpfe

    1828 wurde Solothurn durch ein Konkordat der Kantone Bern, Luzern, Zug, Solothurn, Aargau und Thurgau zum Sitz des neugegründeten Bistums Basel erhoben. 1830 musste der Grosse Rat dem stürmischen Verlangen der Landschaft nachgeben und vereinbarte mit den Ausschüssen derselben eine neue Verfassung, welche, obwohl sie der Hauptstadt noch 37 Vertreter auf 109 gewährte, am 13. Januar 1831 mit grosser Mehrheit angenommen wurde. Nach dem "Züricher Putsch" wurde das Wahlvorrecht der Stadt beseitigt und die Mitgliederzahl der Regierung vermindert, worauf die neue Verfassung am 10. Januar 1841 angenommen und das liberale Regiment durch fortschrittliche Wahlen aufs neue befestigt wurde. Daher hielt sich der Kanton trotz seiner überwiegend katholischen Bevölkerung zu den entschiedensten Gegnern des Sonderbundes und nahm die neue Bundesverfassung 1848 mit grosser Mehrheit an.

    Verfassungsrevisionen

    Durch zwei Verfassungsrevisionen (1851 und 1856) ward das lange festgehaltene System der indirekten Wahlen und der Allmacht der Regierung auch in Kommunalangelegenheiten beseitigt. Nachdem 1869 Referendum und Initiative eingeführt worden waren, wurde 1875 die gesamte Verfassung revidiert.

    Kulturkampf

    Inzwischen war der Konflikt der Basler Diözesanstände gegen den in Solothurn residierenden Bischof Eugène Lachat ausgebrochen, in welchem Solothurn sich der Mehrheit anschloss und den Bischof nötigte, nach seiner Entsetzung seine Amtswohnung zu räumen. Zugleich strengte die Regierung namens der Stände einen Aufsehen erregenden Prozess gegen Lachat wegen stiftungswidriger Verwendung von bedeutenden Legaten an, der 1877 vom Obergericht zu ihren Gunsten entschieden wurde. Eine Folge dieses Konflikts war die Aufhebung einer Anzahl kirchlicher Stiftungen am 18. September 1874, deren ca. 4 Mio. betragendes Vermögen zu Schul- u. Krankenfonds verwendet wurde. Auch fand das christkatholische Bistum staatliche Anerkennung in Solothurn, doch vermieden sowohl die Regierung als die römisch-katholische Geistlichkeit einen offenen Bruch, und die letztere unterwarf sich auch 1879 der in der Verfassung vorgesehenen periodischen Wiederwahl durch die Gemeinden. 1885 wurde der Friede mit der Kurie durch Wiedererrichtung des Bistums Basel und des Domkapitels in Solothurn hergestellt, wo der neue Bischof Friedrich Fiala seinen Sitz nahm. Da die Regierung sich durch Beteiligung mehrerer ihrer Mitglieder an einem Bankschwindel blossstellte, trat sie 1887 zurück, und das Volk beschloss am 23. Oktober jenes Jahres eine neue, rein demokratische Verfassung.
    Die heutige Verfassung stammt aus dem Jahr 1986.

    Humanitäre Tradition

    Das humane Solothurn bot vielen Asyl. In den Tälern und auf den schwer zu bewirtschaftenden Höfen fanden viele Glaubensverfolgte Zuflucht.









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